PARALYMPICS IM VISIER!

04 Jun 2016

Die Ausscheidungen sind absolviert und die Gesamtresultate stehen fest. Nicht weniger als 5 Kaderathleten, die durch uns unterstützt werden, könnten bei den 6 maximal möglichen Kandidaten dabei sein!

Zur Erklärung hier noch einmal kurz die Bedingungen um für die Paralympics in Rio benannt zu werden. Der Nationale Verband hat in den vergangenen Jahren 5 Quotenplätze gewonnen, also 5 Plätze für je einen Athleten. Diese Plätze werden in den verschiedenen Disziplinen dann im Rahmen einer nationalen Ausscheidung an die enstprechenden Platzierten vergeben. Diese müssen dafür die Ausscheidung gewinnen (sollten mehrere Quotenplätze in einer Disziplin gewonnen worden sein reicht dann auch der  2. Platz) . Zusätzlich müssen sie auch noch eine interne nationale Norm erfüllen, die sich an einer Leistung eines zu erwartenden Finaleingangsresultats orientiert. Sollten diese beiden Bedingungen erfüllt sein kann ein Kandidat vom Bundestrainer dem Verband vorgeschlagen werden, Grenzfälle natürlich auch. Der DBS nominiert dann Ende July die endgültigen Teilnehmer für die Paralympics 2016 in Rio.

Die Situation der Quotenplätze und der Qualifikationsoptionen stellt sich wie folgt dar. Die Herren haben 2 Quotenplätze mit dem Luftgewehr in R1 sowie einen in R6 KK Liegend errungen. Somit kämpfen die Kandidaten um die ersten beiden Plätze R1, welche dann zur Nominierung vorgeschlagen werden. Im gemischten Wettbewerb R6 KK Liegend können sich auch die Damen um den Quotenplatz bewerben, der Sieger fährt. Die Damen haben da eine andere Ausgangslage. Ein Quotenplatz wurde in R3 LG-Ligend gewonnen sowie einer in R8 KK 3×20. R3 ist ebenfalls ein gemischtes Event für beide Geschlechter, allerdings wurde der Platz durch Natascha Hiltrop gewonnen.

Entsprechend spannend wird es dann bei 2 der 6 möglichen Plätze. Zuerst aber zu den „sicheren“ Plätzen, bei denen Natascha Hiltrop (Hessen)als erste zu nennen ist, die nicht nur alle nötigen Normen erbracht hat sondern auch in 4 Disziplinen die Ausscheidungen gewann, und sehr wichtig eben auch in R3 LG-Liegend und R6 KK-Liegend. Ihre Teilnahme bei einer derart überragenden Ausscheidung ist wohl kaum in Frage zu stellen.

Sicher dabei sind auch Norbert Gau und Joseph Neumaier (beide Bayern) die ganz sicher die beiden Plätze in der Qualifikationsdisziplin Luftgewehr unter sich ausmachten. Für „uns Sepp“ war dies besonders wichtig, da seine Spezialdisziplin ja eher die 3×40 KK sind, in denen aber kein Quotenplatz errungen wurde. Ganz sicher mit dabei ist auch Manuela Schmermund (Hessen). In der Ausscheidung ist sie zwar nur 2Platzierte ohne Norm hinter Natascha Hiltrop in 3×20 KK, allerdings wurde ihr, aufgrund einer langwierigen Erkrankung im vergangenen Jahr, vom Weltverband IPC eine Wildcard zugesprochen. Somit ist ihre Teilnahme auch schon gesichert. Die 4 sind somit inoffiziell geklärt und können sich nun auf die Spiele vorbereiten. Gespannt sind aber alle auf das was mit den übrigen 2 möglichen Plätzen wird.

Für die größte Überraschung könnten die Leistungen von Elke Seeliger sorgen. Nach einer sehr starken ersten Weltcupsaison hat sie sich im Ranking 3×20 zwar nur auf Platz 3 geschoben, konnte allerdings stets in den Finals überzeugen und zusätzlich die Norm für die Spiele in R8 KK3x20  erreichen. Für sie könnte es vielleicht reichen, da Manuela Schmermund eine Wildcard hat und Natascha Hiltrop die Ausscheidung in R6 KK Liegend sowie R3 LG liegend gewinnen konnte. Somit könnte Elke Seeliger den einen Quotenplatz für diese Disziplin zugesprochen bekommen, da die beiden anderen Kandidatinnen vor Ihr ja schon abgesichert sind.  em Fall

Ein weiterer Kandidat, Bernhard Fendt, ein Spezialist in den Liegend-Disziplinen, hofft auch noch auf einen möglichen Start. Er errang einen Quotenplatz in der Disziplin R6-KK-liegend, konnte aber die Ausscheidung nicht gewinnen und auch die notwendige Deutsche Olympia-Norm nicht erreichen. Grundsätzlich hätte er eine Chance , da auch hier Natascha Hiltrop vor ihm in der Rangliste steht, die diesen Quotenplatz aber auch nicht benötigen würde, da Sie über R3-LG-Liegend die nötige Qualifikation hätte. Herr Fendt verpasst die Deutsche Norm nur um 0,2 Ring. Somit könnte man hier auch einen Nominierung vorschlagen, denn die internationalen Normen hätte er. somit könnten 6 Starter für Deutschland nach Rio fahren.

Alle Starter können dann mehrfach starten, sofern sie die internationale Mindestnorm (MQS-Norm) der weiteren Disziplinen in den vergangenen Jahren nachgewiesen haben. Maximal 3 Startplätze stehen pro Disziplin einem Nationalverband zur Verfügung. Entscheidungen müssten somit nur in den gemischten Disziplinen getroffen werden. Alle geschlechtsspezifischen Disziplinen sind für jeden Starter möglich.

5 erfahrene und größtenteils auch schon mit paralympische Medaillen dekorierte Athleten sowie ein Neuling aus Niedersachsen könnten also fahren. Die Entscheidungen obliegen nun dem Bundestrainer und dem nominierenden Gremium des DBS. Wir wünschen allen Beteiligten ein „glückliches Händchen“ dabei. Es gilt die guten Resultate der vergangenen Spiele wieder zu erreichen und Medaillen zu gewinnen. Nur so kann unser Sport in der Öffentlichkeit wieder repräsentiert werden. Die Erfolge bei den Weltcups in dieser Saison lassen ja einiges erhoffen.

Wir wünschen allen Kandidaten viel Glück. Für Frau Seeliger drücken wir natürlich ganz speziell die Daumen, denn Sie ist eine „echte“ Niedersächsin und der einzige Neuling im Team. Wir würden uns natürlich freuen, wenn ein Mitglied, welches aus dem Inklusionskader entsprungen ist, das Ticket für Rio lösen könnte. Ein Riesenerfolg für Niedersachsen und für Sie ist aber auch schon die jetzige Situation und die Möglichkeit diese Hoffnung haben zu können.

Wir werden berichten, das Team Inklusion

Resultate der Ausscheidungen: Liste